Gute Beziehungen sind alles − zu Menschen, Tieren und zur Natur
Ein gesundes Miteinander
Mutter Natur ist die Großzügigkeit in Person. Was nicht bedeutet, dass sie freigiebig bleibt, wenn der Mensch ohne Rücksicht eingreift und sie sich untertan machen möchte. Landwirtschaft bedeutet immer, die Natur zu fordern und zu formen – und dabei das Augenmaß nicht zu verlieren. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, den Weg der biodynamischen Landwirtschaft zu gehen. Das heißt für uns, dass wir nicht nur nehmen, sondern der Natur auch viel zurückgeben. Unter anderem Zeit, sich zu regenerieren und neue Kraft zu schöpfen. Ganz bewusst verzichten wir auf chemische Spritzmittel und Dünger zugunsten von natürlichen vitalisierenden Präparaten. Alles in allem eine ganz gesunde Einstellung, oder? Und ein tragfähiges Konzept für Generationen.
Demeter trifft Arche
Eine Beziehung fürs Leben

Wir in Sammatz lieben Tiere und Pflanzen. Wir haben Achtung vor ihnen und sehen sie nicht als "Dinge", sondern als Lebewesen, die in ihrer Vollkommenheit weit höher stehen als wir Menschen. Mit unserer Art der Landwirtschaft zollen wir der Natur Respekt, deren ureigenes Prinzip es ist, sich selbstständig zu vermehren. In der konventionellen Landwirtschaft wird dieser Kreis durchbrochen, indem bei Pflanzen und Tieren Hybride, also gekreuzte Sorten und Rassen, eingesetzt werden. Diese haben zwar die gewünschten Eigenschaften, weitergeben können sie diese jedoch nicht. Ein − wie wir finden − unnatürlicher Zustand, der in eine Abhängigkeit führt und wertvolles genetisches Material alter robuster Sorten und Rassen verschwinden lässt. Wir am Michaelshof möchten den Fortbestand alter Haustierrassen sowie Obst- und Gemüsesorten gern sichern. Als Mitglied der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) geben wir xy bedrohten Arten ein Zuhause, die bei uns ein gutes Leben nach Demeter-Standards führen.





Voll für Bio-Food im Einsatz
Mit Pferdestärken, Muskelkraft & Fingerspitzengefühl


Auf dem Hof...
Täglich versorgen wir die Tiere des Arche-Hofs. Zu den bedrohten Vierbeinern und Zweiflüglern zählen Esel, Pferde, Kühe, Schweine, Hühner und Gänse, Ziegen und Schafe. Sie alle führen bei uns ein artgerechtes Leben und werden mit bestem Bio-Futter versorgt. Und das danken sie uns – mit Eiern, Milch und zartem Fleisch.
Den Traum vom ‹richtigen Bauernhof› gibt es schon seit Beginn der Community. Im Jahr 2015 haben wir dafür einen praktisch eingerichteten Hof mit offenen Ställen gebaut, in denen es sich unsere Tiere gut gehen lassen. Artgerecht – das bedeutet natürlich auch, dass unsere Kühe ihre Hörner behalten und zusammen mit Ziegen und Schafen den Sommer auf der Weide verbringen dürfen.


... und auf den Feldern
160 Hektar Wiesen und Ackerflächen östlich und westlich der Elbe gehören zu unserem Hof. Ein Teil bleibt unseren Kühen vorbehalten, die sich an den saftigen Wiesen erfreuen. Auch unser Demeter-Gemüse und unsere Heilpflanzen gedeihen auf den hofeigenen Äckern prächtig. Der weitaus größte Teil unserer Felder dient jedoch dem Anbau von Getreide, das wir brauchen, um unsere fantastischen Brotsorten herzustellen. Die Bodenbeschaffenheit diesseits und jenseits der Elbe unterscheidet sich deutlich voneinander. Das Elb-Schwemmland im Osten ist ausgesprochen fruchtbar – westwärts auf der Sammatzer Seite liegen die kargeren Sandböden der Endmoränen-Hügel. Wir versuchen, aus beiden – im Einklang mit der Natur – das Beste zu machen. Auch wenn unsere Ernte nicht jedes Jahr gleich ausfällt, ist sie stets von bester Bio-Qualität. Das schätzen nicht nur wir, sondern auch unsere Tiere, die von uns nur Bio-Futter aus eigenem Anbau bekommen.



Buntes Treiben auf dem Arche-Hof. Muhhh!
7
Bedrohte Nutztierarten
150000
Eier im Jahr
850
Strohballen pro Jahr
Der Kreislauf unserer Landwirtschaft

Alles wird verwertet.
Unsere biodynamische Landwirtschaft entspricht einem sich selbst erhaltenden Organismus, bei dem Pflanzenanbau, Tierhaltung und Bodenqualität miteinander verwoben sind. Die Tiere liefern das Düngemittel für den Boden, aus dem Boden entwickeln sich die Pflanzen und diese wiederum nähren Tier und Mensch. Mit Faszination beobachten wir, welchen Weg ein Käse nimmt, oder wie das Gemüse wächst. Seht selbst, wie das frische Gras von den Wiesen zu den Kühen gebracht wird, wie Kühe gemolken werden und der Kuhmist in Hörnern zu vitalisierenden Präparaten reift, mit denen wir unsere Böden verbessern. Nichts geht verloren, alles bleibt in einem Kreislauf erhalten. Eine moderne Landwirtschaft zum Anfassen und Erleben.
Gut zu wissen...

Was sind Präparate?
Unsere Präparate verbessern die Qualität der Böden und geben ihnen das zurück, was sie im Laufe des Jahres an Nährstoffen verloren haben. Wir unterscheiden zwischen Kompost- und Spritzpräparaten. Erstere werden durch die Fermentation von Pflanzen hergestellt und dem Kompost zugesetzt, letztere entfalten mit Wasser vermischt und auf den Feldern versprüht ihre belebende Wirkung.

Kompostpräparate
Die Heilpflanzen Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian bilden die Basis für Kompostpräparate. Die getrockneten Blätter dieser Pflanzen lagern längere Zeit in einer organischen Hülle, ehe sie in der Erde vergraben werden, um dort zu fermentieren. Dem Mist zugesetzt verbessern sie den Humusaufbau des Bodens.

Spritzpräparate
Sie werden aus Kuhmist oder Quarzsand hergestellt, mit Wasser verrührt und als feiner Regen auf die Pflanzen aufgebracht. Beiden Präparaten gemeinsam ist das Kuhhorn, in dem sie sechs Monate lang ruhen. Das Ergebnis ist im Fall des Kuhdungs eine erdige Masse, welche die Nährstoffaufnahme der Pflanzen verbessert und ihr Wurzelwachstum anregt, das Präparat aus Quarzsand hingegen fördert die Fotosynthese und erhöht die Resistenz der Pflanzen gegen Schädlinge.
Tierhaltung
Wir halten unsere Arche-Tiere nach den Demeter-Richtlinien. Das bedeutet: viel frische Luft, viel Weidegang und bestes Bio-Futter für die Tiere. Die biologisch-dynamische Methode setzt voraus, dass es auch in der Natur – ebenso wie beim Menschen – etwas Geistiges gibt, mit dem Landwirt*innen arbeiten können. In der täglichen Arbeit bedeutet das, dem Boden Nährstoffe zuzuführen und seine Lebenskräfte zu stärken, damit er im Lauf der Zeit nicht erodiert, wie es heute in der Landwirtschaft unweigerlich vielerorts passiert. Wir setzen keine Industriechemie oder Unkrautvernichtungsmittel ein – somit ist auch unser Tierfutter 100% Bio. Darüber hinaus haben wir eine Ammentierhaltung aufgebaut, so dass die neugeborenen Kälbchen länger bei ihren Müttern bleiben. Und noch eine Besonderheit unserer Kühe: Sie behalten anders als auf konventionellen Höfen ihre Hörner, so wie es die Natur vorgesehen hat.
Demeter-Landwirtschaft meets Arche-Tiere – wir sind überzeugt davon. Ihr auch?
Unser Hof ist ein sogenannter Arche-Hof, das heißt wir stehen für die Erhaltung alter Tierrassen. Beim Besuch in Sammatz kommt ihr ihnen ganz nah – Hoftiere zum Anfassen: Kühe, Pferde, Ziegen, Esel, Schweine, Schafe und Geflügel, fast ausnahmslos alte Rassen, die ein ganz charakteristisches Erscheinungsbild zeigen.
Die Tiere danken ihre artgemäße Haltung mit gutschmeckender Milch und – Vegetarier und Veganer bitte nicht erschrecken! – zartem Fleisch, das beim Zubereiten sein ganzes Volumen behält. Das Schlachten gehört – auch für uns selbst leider – zur Haustierhaltung dazu, da kein Hof unendliche Flächen zur Beweidung zu bieten hat und die Haustiere eben keine Wildtiere sind. Sollen wir deshalb insbesondere die alten Rassen aussterben lassen?

Die GEH
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
Die meisten unserer Tiere sind Arche-Tiere – das heißt, sie gehören zu alten, vom Aussterben bedrohtne Haustierrassen. Sie sind von den meisten Höfen verschwunden, weil sie weniger Ertrag bringen als neuere, auf Leistung gezüchtete Rassen. Für die GEH, die Gesellschaft zur Erhaltung bedrohter Haustierrassen, und den Verbund der Arche-Höfe steht aber der Artenerhalt im Vordergrund, und dafür gibt es gute Gründe! Wir jedenfalls lieben unsere Arche-Tiere – Kommt mit auf einen Rundgang!











